Was Ihr Wollt
Eifel-Journal
Sein oder Nicht —Sein im Narrenhaus Welt
„…Hervorragende schauspielerische Leistungen. Das Publikum war entzückt – denn möglicherweise hat sich mancher im Rahmen der versprühten Narren—Weisheiten selbst wieder erkannt.“
Augsburger Allgemeine Zeitung
Was sie alles wollten
„Die Theaterkompagnie Stuttgart spielte Shakespeares „Was Ihr Wollt“ und machte dabei mit Text — und Personalfassung nahezu, was sie wollte. Dennoch bot die Theaterkompagnie Stuttgart auf der Bühne einen Shakespeare in Reinform und von höchster schauspielerischer Qualität.
„Was Ihr Wollt“ ist Shakespeares meistgespielte Komödie. Das Thema von Schein und Sein wird vornehmlich mit dem Mittel der Verwechslungen erzielt. Der Narr kommentiert das Geschehen. Das Stuttgarter Ensemble unter der brillanten Regie von Cornelia und Christian Schlösser hat zwar die Grundhandlung der Vorlage erhalten, aber erstens den Text neu übersetzt und zweitens Figuren und Motive aus Hamlet dem Geschehen beigemengt. Beide Bearbeitungsweisen sind geglückt. Das Stück heißt nun „Was Ihr Wollt oder spielt der Narr den Hamlet“. Und besagter Narr stellt auch zu Beginn fest „Willkommen in Helsingör — oder vielleicht doch Illyrien?“ Nein, es war Illyrien. Wort- und ideenreich werden Intrigen gesponnen, so dass die Charaktere in höchste Verwirrung stürzen. Am komischsten war dabei der Tölpel Sir Andrew von Bleichenwang, der mit Golfausrüstung und im Schottenröckchen über die Bühne stolperte. Am besten war dabei Malvolio, der mittels eines fingierten Briefes so böse hereingelegt wird. Allein die Regieeinfälle um seine Person waren eine theatralische Augenweide. Dabei präsentierten die Regisseure eine klassische Shakespeare Bühne und die ist bekanntlich beinahe leer.
Heidenheimer Neue Presse
Deine Witze sind nicht mehr in Mode
Giengener Kulturring —Requiem überraschend passend: „Spielt der Narr den Hamlet? “Shakespeare-Collage mit der Theaterkompagnie Stuttgart Der letzte Vorhang in Giengen ist gefallen — zumindest, was das Theater-Abo angeht: Mit „Was Ihr Wollt oder Spielt der Narr den Hamlet?“ brachte die Theaterkompagnie Stuttgart ein Stück auf die Bühne der Walter-Schmid-Halle, das verblüffend gut zur Kultur-Beerdigung passte. Die Große Kreisstadt Giengen hat sich vom regelmäßigen Theaterbetrieb verabschiedet — die Trauergemeinde war am Freitagabend äußerst überschaubar. Kulturamts-Leiterin Uta Singer bat sichtlich enttäuscht darum, zusammenzurücken, und die Heizung hatte man sich wohl auch schon gespart. Es wurde dennoch kein sang- und klangloser Abschied — dafür sorgte die Theaterkompagnie Stuttgart: Deren „Was Ihr Wollt oder Spielt der Narr den Hamlet?“ schien inhaltlich wie geschaffen für den Abend – die Inszenierung war aber eigentlich viel zu schade, um als Trostpflaster herzuhalten.
„Das Stück behandelt den Verlust von Theater“, sagt Regisseur Christian Schlösser, der Shakespeares „Was Ihr Wollt“ und „Hamlet“ verband: In „Was Ihr Wollt“ ist der Narr ein Schauspieler, den keiner sehen will. „Deine Witze sind nicht mehr in Mode“, muss er sich vorwerfen lassen. Hauptanliegen des Ensembles ist dabei, eben dem entgegen zu treten und die Jugend wieder fürs Theater zu gewinnen. Die Inszenierung setzt sich dazu mit der Spaß-Gesellschaft auseinander. Und transportiert ihre Kritik frech, aber nicht ungezügelt, überlegt, aber nicht überlegen Heutige Sprache („Festnetz Telefonierer!“) und Bildsprache wurden in Shakespeares Vorlage geknüpft: Ewig grinsende Mickey-Mouse-Maske und echt scary Totenschädel-Fratze — in einer Gesellschaft, in der mancher seinen Kick im Quälen anderer zu suchen scheint, erhält beides eine erschreckende Ähnlichkeit.
Eine junge Generation stand überwiegend auf der Bühne, besteht doch die Truppe aus Abschlussschülern und Lehrern der TheaterAkademieStuttgart Ob die leidenschaftlich spielende Jugend die Spaß-Jugend überzeugt? In der Halle erregte das Stück die unterschiedlichsten Reaktionen: Ein Teil des Publikums diskutierte über dies und übers Sparen — und trampelte am Schluss mit den Füßen. „Da wird ein Loch sein“, kündigte Theatermacher Christian Schlösser den Giengenern an; und nach diesem denk- wie merkwürdigen Abschieds-Abend konnte man ihm glauben.
Heidenheimer Zeitung
Der Tod des Narren
Letzte Theatervorstellung beim Kulturring Giengen
Schafft den Narren fort. Seine Witze sind nicht mehr in Mode. Wir brauchen seinen Spiegel nicht. Oh, Illyrien, du Land der Illusion — wie gern und wie leicht lassen wir uns doch täuschen von unserer eigenen Sehnsucht, die sehen macht, was man just sehen will. Und am Ende besteigt der Sensenmann die Bühne, Totengräber schaufeln am eigenen Grab. Seit Freitag ist Schluss mit dem Giengener Kulturring. Mit der „Was Ihr Wollt“ — Inszenierung der Theaterkompagnie Stuttgart feierte das Abo-Publikum in einer der populärsten Shakespeare-Komödien das bittere Ende. Eine Dernière mit Inhalt, wie er aktueller und sinnbildlicher hätte nicht sein können.
Im Meer gestrandeter Menschen kämpft sich der Narr ohne Rückhalt durch die Welt der Schickeria, spiegelt all die Verrücktheit, quält sich am Unverständnis einer vergnügungs- süchtigen Gesellschaft, wo sich die Herrscherklasse bei überschwänglichen Partys vergisst, geblendet vor Eitelkeit und blind gegenüber den Gefühlen anderer. Reich die Spielarten der Liebe, die einem vorgeführt werden und Chaos auslösen: Der Liebesrhetoriker drischt seine Phrasen, spielt unerhört sein eignes Liebesleiden. Männer treiben es mit Männern. Frauen mit Frauen. Sado-Maso ist erlaubt. Von Hochmut infizierte Ambitionen machen den realitätsfremden Karriereträumer letztlich verrückt. Und da ist der Narr, der einzig Normale in dem großen Geflecht wirrer Beziehungen. Er, der verzweifelnde Hüter der Ordnung, geplagt von Rachegelüsten.
Dem Stuttgarter Ensemble unter der Regie von Christian Schlösser ist mit der Annäherung des Ur-Klassikers an die moderne Sprache eine packende Produktion gelungen. Durch die Verquickung mit tragischen Motiven aus „Hamlet“, der Geschichte des Dänenprinzen, bekommt das Stück eine überraschende Perspektive, in der nichts so ist wie scheint. Höchste Aufmerksamkeit wird dem Zuschauer in der verzwickten Verwechslungskomödie abverlangt. Ein furioses Bühnenspektakel mit einer lebendigen ausdrucksstarken Bildsprache und einer Schauspielgarde, die ihr Handwerk erstklassig versteht. Die internationale Schauspielgruppe, gebildet aus Theaterlehrern und Schülern der TheaterAkademieStuttgart, agiert in homogener Einheit, in der es den im Spiel beschriebenen Bruch zwischen Edelmimen und Fußvolk nicht zu geben scheint. Routine, die gefällt, ausgezeichnete Sprechtechnik und Ausdrucksstärke, sparsame, aber passende Kostüme zeichnen die Bühne. Ein Rätsel, warum beispielsweise Schulklassen der Oberstufe ausblieben, bei einem so wunderbar jung inszenierten Stück, das Programm hätte sein können für ein Umschalten auf ein neues Publikum. Nun, wenngleich es in finanziellen schlechten Tagen Theatern leichter an den Kragen geht, so ist es doch auch die Bewusstseinslosigkeit einer Gesellschaft, die den Tod des Narren bedeutet.
Rems-Zeitung, Schwäbisch-Gmünd
Ein glänzender Auftritt
„Verworren und verzwickt geht es bei Shakespeare ja meist zu, vielschichtig seine Stücke und Zerrissenheit bei den Akteuren. Doch es geht auch deftig zur Sache, schwankhaft die Episoden und derb die Späße, all dies vermochte die Theaterkompagnie Stuttgart bei ihrem Gastauftritt am Freitagabend trefflich herüberzubringen… Klassische Stücke sind das primäre Material dieses internationalen Ensembles- und wer könnte hier besseren Stoff bieten als Shakespeare. Die muntere Spielerschar tat einen tiefen Griff in die Trickkiste des Theaters. Es wurde geschmachtet und intrigiert, getobt und geziert, dass es eine Augenweide war. Ausgezeichnete Sprechtechnik und perfekte Körpersprache, sparsame aber passende Kostüme und Requisiten zeichnen die Bühne und bewiesen eindeutig die Ausdrucksstärke ihrer Darsteller.“
Trierscher Volksfreund
Großes Theater auf kleiner Bühne
„…Die Inszenierung durch C&C Schlösser ist in jeder Hinsicht gelungen, damit haben sie es geschafft, ein breites Publikum für große Theaterliteratur zu begeistern.“
Schwarzwälder Bote
Engagiertes Ensemble spielte im Freudenstädter Kurtheater
„Die Komödie erwies sich trotz ihrer zeitweise recht derben Diktion keineswegs als Klamotte. Hier war noch anderes im Spiel, das über die Befriedigung von Unterhaltungsansprüchen hinausreicht. So billig kommt der Betrachter nicht davon: Selbstverliebtheit, Trauer, Schwermut zählen zu den Ingredienzien der Darbietung, auch mit diesen muss er sich auseinandersetzen. Die didaktische Komponente des Stückes verbirgt sich hinter dem Ausspruch „Die Kutte macht noch nicht den Mönch und die Kappe nicht den Narren! ‘ Cornelia Elter verdiente sich in der Rolle des ewigen Hinterfragers Bestnoten. Eine geschlossene Leistung des knapp ein Dutzend Akteure umfassenden internationalen Ensembles…“
Info3, Frankfurt
Esslinger Zeitung
Shakespeare als Bühnenspektakel
„…Die Erwartung einer deftig- komödiantischen Handlung wird nicht enttäuscht. Und dennoch spielt in diesem Stück die Komödie mit der Form der Tragödie und wird von ihr durchdrungen. Der Narr, dessen Witze laut Oliva nicht mehr modern sind, wird zwischen den Szenen der Komödie wieder und wieder zum unglücklichen Dänenprinzen Hamlet. Dieses Changieren zwischen weiser Resignation und Narrheit gelingt durch das ironisch- facettierte Spiel von Cornelia Elter. Der Narr, den niemand mehr komisch findet, hat in seiner Narrenfreiheit die Möglichkeit, ein anderes Stück, eine andere Gattung, ein anderes Stück, ein anderes Leben zu zitieren. Die Theaterkompagnie Stuttgart nennt ihr Stück eine Tragiko- Komiko-Historiko Pastorale. In diesem furiosen Wechsel zwischen Komik und Ernst liegt seine Stärke…“
Wormser Zeitung
„Was Ihr Wollt oder Spielt der Narr Hamlet? im Lincoln Theater
„Das Leben ist ein wandelnder Schatten nur; ein armer Spieler, der auf der Bühn‘ ein Stündchen prahlt und tobt und dann nicht mehr gehört wird… S’ist ein Märchen, erzählt von einem Narr’n“, heißt es bei Macbeth. Nirgendwo lässt sich das besser zeigen als im Schauspiel selbst. Deshalb stand im Vordergrund der federleichten Shakespeare-Inszenierung „Was Ihr Wollt oder Spielt der Narr den Hamlet?“ (Regie: Christian Schlösser) im Lincoln-Theater vor allem das Spiel um Illusion und Desillusionierung, um Schein und Sein. Ein überaus spielfreudiges Ensemblebe spielte die Bretter in rasantem Tempo, unter Benutzung einer reichen Symbolik, verstand sich auf lyrische Passagen von hinreißender Schönheit ebenso wie auf krachlederne Komik, zelebrierte Weltliteratur mit Genuss und flocht dennoch mal einen deftigen Spruch ein wie etwa den Seitenhieb auf Sarkozy und Bruni. Gesungen wurden Beatles-Hits – und, als hätte es das Publikum immer noch nicht verstanden, gab es immer mal wieder das Spiel im Spiel: Das Tüpfelchen auf dem i war die Schlägerei in Zeitlupe, die auf Pfiff des Narren beendet wurde. Wie es kommt, so kommt’s, könnte die Botschaft lauten. Die Frage ist einzig und allein, wie man seine Rolle angeht und ausfüllt. Die Handlung, die das Thema Illusion variiert und eine stimmige Mischung aus Hamlet und „Was ihr wollt“ war, ist fast nebensächlich: Das schiffbrüchige Zwillingspaar Viola (Sabrina Losse) und Sebastian (Jidu Pasqualini) wird an die Küste Illyriens gespült, keiner weiß, dass der andere noch lebt. Viola, die in den Fürsten Orlando (Jürgen Larys) verliebt ist, wirbt für ihn, als Jüngling verkleidet, um die schöne Olivia (Viktoria Zavartkagova), die ihrerseits in Liebe zu ihm entbrennt. Erst mit dem Auftauchen von Sebastian löst sich der Knoten. Verschachtelt in dieses poetische Spiel um die Liebe ist die eher derbe, aber überaus amüsante Beziehung zwischen der gewitzten Kammerjungfer Maria (Britta Scheerer), dem trinkfreudigen Lord Tobi (Jürgen Larys) und dem „tumben“ Schotten Andrew (Till Sarrach) sowie als weitere Variante das Zerrbild der Liebe, wie es sich in der Groteske um den Haushofmeister Malvolio (Bernd Köhler) zeigt.
Verbunden sind die verschiedenen Ebenen durch den Narren, der in vielerlei Gestalten überall anzutreffen ist. Der hier vermittelt, da betrügt, hier verspottet wird, dort triumphiert, außerdem Possen reißt und tiefschürfend über den Sinn des Lebens grübelt: eine Paraderolle für Cornelia Elter-Schlösser, die mit Christian Schlösser die Textfassung lieferte und das Stück auch inszenierte.
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